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Meinung: Robust genug

Wie robust ist unser neuer Aufschwung? Kaum in Deutschland angekommen, muss er sich schon einem Härtetest unterziehen: Erst einigt sich die neue Regierung auf massive Steuererhöhungen und Subventionsabbau, dann kündigt auch noch die Europäische Zentralbank (EZB) eine Erhöhung der Leitzinsen an.

Wie robust ist unser neuer Aufschwung? Kaum in Deutschland angekommen, muss er sich schon einem Härtetest unterziehen: Erst einigt sich die neue Regierung auf massive Steuererhöhungen und Subventionsabbau, dann kündigt auch noch die Europäische Zentralbank (EZB) eine Erhöhung der Leitzinsen an. Angesichts einer rasant steigenden Geldmenge, überschüssiger Liquidität – etwa auf den Immobilienmärkten vieler Länder – und einer beschleunigten Inflation lag die seit langem in der Luft. Trotz dieser guten Gründe werfen Koalitionspolitiker den Herren im Frankfurter EZB-Hochhaus vor, die Konjunktur abzuwürgen. Sie sollten es besser wissen. Denn in den vergangenen Monaten hat sich die deutsche Wirtschaft als erstaunlich robust erwiesen – die Unternehmen haben der plötzlichen Euro-Stärke ebenso getrotzt wie dem anschließenden Ölpreisanstieg und dennoch Milliarden-Gewinne geschrieben. Dabei steht Deutschland angesichts der zuletzt anziehenden Investitionen offenbar erst am Beginn einer wirtschaftlichen Erholungsphase. Nicht zuletzt hat eine Zinserhöhung auch für die Verbraucher und Beschäftigten ihr Gutes. Würde die Inflation noch weiter ansteigen, schrumpfte der reale Wert der Ersparnisse der Bürger immer weiter zusammen, nur die Besitzer von Sachwerten würden keine Verluste erleiden. Und dass die Firmen ihren Belegschaften zum Ausgleich für die Geldentwertung höhere Löhne zahlen, ist angesichts der momentanen Arbeitsmarktlage alles andere als wahrscheinlich. brö

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