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Roland Koch: Halbe Wahrheit

Roland Koch hat nach dem brutalen Überfall auf einen Rentner in München gesagt: "Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer." Mit diesem Satz hat er eine ganze Lawine von Assoziationen ausgelöst, die alle unwahr sind.

Es trifft zu, was Roland Koch gesagt hat: Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer. Wahr ist auch, dass wir zu viele kriminelle jugendliche Inländer haben; der Jugendstrafvollzug platzt aus den Nähten. Kochs halbe Wahrheit ist giftig. Denn sein Satz löst, zu Wahlkampfzwecken, eine ganze Lawine von Assoziationen aus, die alle unwahr sind. Deutschland hat tatsächlich die Augen zu lange verschlossen vor den Problemen der Zuwanderung. Aber das trifft auf beide Abteilungen der politischen Klasse zu: auf die Multikulti-Schwärmerei der Linken und die Lebenslüge auf der Rechten, die Einwanderung als Realität überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen wollte.

Beide Irrtümer müssen überwunden werden. Jugendliche Intensivtäter mit Migrationhintergrund werden durch Antworten aus den alten Schützengräben nicht verschwinden. Entweder Strafe oder Prävention? Es liegt doch auf der Hand, dass ein Sowohl-als-auch daraus werden muss. Wer handelt wie die Münchener Täter, muss die Härte des Gesetzes spüren. Wer will, dass aus 6-jährigen Jungen nicht solche 20-Jährige werden, der muss auf Schulen bauen, nicht auf Gefängnisse.

Ein Kommentar von Tissy Bruns

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