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Meinung: Russland: Allianz der lahmen Riesen

Russisch-chinesische Gipfel haben die Fantasie von jeher beflügelt. Wenn der größte Flächenstaat mit seinen unerschöpflichen Rohstoffen sich zusammentäte mit dem bevölkerungsreichsten Land, das würde dem Westen Respekt abnötigen.

Russisch-chinesische Gipfel haben die Fantasie von jeher beflügelt. Wenn der größte Flächenstaat mit seinen unerschöpflichen Rohstoffen sich zusammentäte mit dem bevölkerungsreichsten Land, das würde dem Westen Respekt abnötigen. Aber fordert George W. Bush ein solches Gegenbündnis nicht geradezu heraus durch seine Raketenabwehr-Pläne? Gemach. Russland und China sind wie zwei lahme Riesen, die sich dann gegenseitig stützen, wenn sie der einzigen wahren Weltmacht die Stirn bieten wollen. So auch jetzt in Shanghai, wo sie mit Blick auf das Treffen Bush-Putin am Samstag in Slowenien eine Gegenposition zur Raketenabwehr absprechen. Mit dem Wert ihres Militärs ist es nicht weit her: in Russland nicht mehr, siehe "Kursk". In China noch nicht, das Land wäre heute nicht einmal zur Invasion Taiwans fähig, von einem Kräftemessen mit Amerika ganz zu schweigen. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf erreicht hier wie dort nicht einmal ein Zehntel des Werts in den USA. Zudem sind die beiden selbst Rivalen - und bedroht durch islamische Gruppen. Es wäre zwar nicht klug, Moskau und Peking bewusst vor den Kopf zu stoßen. Aber Furcht vor ihrem Bündnis muss den Westen nicht plagen. Bush hat ihnen etwas anzubieten für Entgegenkommen bei der Raketenabwehr: westliches Kapital und Know-how, ohne das sich weder China noch Russland modernisieren lassen.

cvm

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