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Meinung: Saddams Terroristen

SELBSTMORDATTENTAT AUF US-SOLDATEN

Die Taktik erinnert an Vietnam. Mit dem Selbstmordanschlag auf amerikanische Soldaten probt das Regime Saddam Husseins eine Mischung aus klassischmilitärischem Widerstand und Terrorismus, härter noch als in der Kombination aus nordvietnamesischer Armee und den Partisanen des Vietcong. Letztere opferten sich zwar in riskanten GuerillaAktionen, nicht aber als sprengstoffbepackte Selbstmordattentäter. Sie trugen den Krieg auch nicht in andere Länder. Die Amerikaner müssen befürchten, dass ihre Lage diesmal noch komplizierter wird. Zum einen im Irak: Jeder kann ein Attentäter sein, Soldaten, Mitglieder der Miliz „Saddam Fedayin", vom Regime beherbergte ausländische Extremisten, fanatische Zivilisten, auch Frauen und Jugendliche. Saddam Hussein setzt auf die perfide Logik psychologischer Kriegführung: Mit jedem Anschlag wird die Nervosität der amerikanischen und britischen Soldaten noch gesteigert. Damit wächst die Gefahr von Übergriffen gegen die irakische Bevölkerung – und dann auch die Wut auf die fremden Besatzer. Auch in anderen Ländern sind Selbstmordattentate irakischer und anderer Fanatiker gegen Amerikaner und ihre Verbündeten zu erwarten: als Vergeltung für den Militärschlag gegen Saddam Hussein und als Fortsetzung der von Al Qaida, Hamas und Hisbollah verübten Anschlagserien. So verstärkt der Irak-Krieg die globale Gefahr des Terrorismus. Die wird auch nach der zu erwartenden Niederlage der irakischen Armee anhalten. Wie wollen die Amerikaner diese Bedrohung unter Kontrolle bekommen? fan

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