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Schlecker-Schließungen: Ohne Lobby

Die Zahlen, die schon seit Wochen im Raum stehen, bekommen nun ein Gesicht. Denn seit Mittwoch wissen Kunden und Mitarbeiter, welche der bundesweit 5400 Schlecker-Filialen schließen müssen.

Die Zahlen, die schon seit Wochen im Raum stehen, bekommen nun ein Gesicht. Denn seit Mittwoch wissen Kunden und Mitarbeiter, welche der bundesweit 5400 Schlecker-Filialen schließen müssen. Die Liste ist 40 Seiten lang. Allein in Berlin werden 77 Märkte dichtgemacht, von der Ackerstraße bis zum Zeltinger Platz. Welche Mitarbeiter gehen müssen, ob es tatsächlich fast 12 000 Kollegen sein werden, soll aber erst Ende der Woche klar sein. So lange hängen die Schlecker- Frauen, die die Drogermiemarktkette per Fax über die Schließung informierte, mindestens in der Luft. Ob es dann eine Transfergesellschaft geben wird, die die entlassenen Mitarbeiterinnen auffangen und in Arbeit bringen könnte, ist schließlich auch nicht sicher. Schlecker selbst kann die 70 Millionen Euro dafür nicht aufbringen, und auch die Politik verweigert einen Überbrückungskredit, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch erneut klarstellte. Anders als bei Opel gebe es keine „gesamtwirtschaftlichen Gründe“ für einen solchen staatlichen Eingriff. Offenbar braucht es eine starke Lobby, bis Gelder fließen. Die 11 750 Schlecker-Frauen, sie haben keine. jmi

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