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Meinung: Schwache Verjüngungskur

DER NEUE SPD-GENERALSEKRETÄR

Ein starker General wird abberufen, weil er woanders gebraucht wird. Kanzler Schröder versetzt Franz Müntefering ins Parlament. Dort soll der getreue „Münte“ ihm die minimale Mehrheit sichern. Und der neue General? Der ist eigentlich nur ein Unteroffizier und zwar einer von Schröders Gnaden. Der junge Hamburger SPD-Chef Olaf Scholz wird die stille Partei kaum stärken können, deren Selbstbewusstsein ohnehin nicht allzu groß ist – trotz des Wahlsiegs. Weil sie merkt, wie sehr sie sich in die Abhängigkeit von ihrem Parteichef begeben hat. Weil Schröder es war, der den Genossen den Machterhalt sicherte. So wird es für Scholz sehr schwierig, den SPD-Mitgliedern neues Selbstbewusstsein einzuflößen. Und zu stärkerem Einfluss auf die Regierungspolitik kann er ihnen ebenso wenig verhelfen. Scholz fehlt die Erfahrung aber auch die Verwurzelung in der Partei, um wie Müntefering in die Rolle des Quasi-Vorsitzenden zu schlüpfen. Dennoch ist sein Aufstieg auch ein Signal an die Nachwuchs-Schröderianer: Der Kanzler hat mit der organisierten Verjüngung der SPD begonnen. mfk

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