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Meinung: Schweigen in der Taiga

SCHRÖDER IN MOSKAU

Der Kanzler macht sich unnötig Sorgen: Moskaus Kritik an der neuerlichen NatoOsterweiterung soll vor allem die hiesigen Hurrapatrioten ruhig stellen. Putin weiß, dass er sich nur bei Ruhe und Stabilität an den Westgrenzen auf die Sicherheitsbedrohungen konzentrieren kann, die Russland aus den labilen Regimen im Kaukasus und Zentralasien erwachsen. Dort tritt die Opposition unter dem Druck autoritärer Regime immer radikaler auf – nicht zuletzt als Ergebnis von Washingtons Politik in Afghanistan und Irak. Sehr viel berechtigter dagegen sind Bedenken von Teilen der rotgrünen Koalition wegen des Rückbaus der Demokratie in Russland und des nach wie vor ungelösten Tschetschenienproblems, das Moskau von Anfang an als seinen Beitrag zum weltweiten Kampf gegen den Terrorismus zu verkaufen versucht. Vor allem in Deutschland mit wachsendem Erfolg. Schröder weiß, dass Exporte nach Russland eine der tragenden Säulen des schwachen Wirtschaftswachstums in Deutschland sind. Außer Glückwünschen für ein Wahlergebnis, auf das Schröder selbst in kühnsten Träumen nicht zu hoffen wagt, hat Freund Wladimir von Freund Gerd daher nichts zu befürchten. Zumal vier Stunden verdammt wenig sind für ein Brainstorming das tatsächlich etwas bewegt. Außer Spesen auch diesmal nichts gewesen.win

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