zum Hauptinhalt

Senatoren und ihre Nebenjobs: Sich selbst überschätzt

Weniger ist manchmal mehr. Alle Regierungsmitglieder, die in Aufsichts- und Verwaltungsräten öffentlicher Unternehmen sitzen, sollten sich selbstkritisch fragen, wo ihre Leistungsgrenzen sind.

Weniger ist manchmal mehr. Alle Regierungsmitglieder, die in Aufsichts- und Verwaltungsräten öffentlicher Unternehmen sitzen, sollten sich selbstkritisch fragen, wo ihre Leistungsgrenzen sind. Es ist verantwortungslos und zeugt von einer gewaltigen Selbstüberschätzung, Mandate zu sammeln und so zu tun, als habe man alles im Griff. Experten schätzen, dass ein gewissenhafter Aufsichtsrat in einem gesunden Unternehmen mindestens hundert Stunden jährlich braucht, um die Unterlagen zu verstehen und halbwegs ordentlich kontrollieren zu können. In Krisenzeiten sei der Mehraufwand ungleich größer. Wer sich also zutraut, gleich ein Dutzend solcher Jobs über viele Jahre wahrzunehmen, ist entweder ein genialer Manager der globalen Spitzenklasse – oder ein Großmaul und Wichtigtuer. Oder er hat einen großen Stab von Zuarbeitern, und wer kontrolliert die? Auch in Berlin wurde bisher weitgehend folgenlos darüber gestritten, was Senatsmitglieder als Aufsichtsräte leisten können. Und was sie sich selber zumuten dürfen. Die Ära der politischen Multifunktionäre muss beendet werden. Nur so lässt sich die Kontrolle des wertvollen Landeseigentums professionalisieren. Die öffentliche Daseinsvorsorge dient nun mal nicht dem Zweck, persönliche Eitelkeiten zu befriedigen. za

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false