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Meinung: Sieger und Besiegte

Es ist schlimm genug, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. 1200 früheren Schering-Mitarbeitern in Berlin steht dieses Schicksal nach der Übernahme durch Bayer bevor.

Es ist schlimm genug, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. 1200 früheren Schering-Mitarbeitern in Berlin steht dieses Schicksal nach der Übernahme durch Bayer bevor. Viele von ihnen werden vielleicht nie wieder einen neuen bekommen, zumindest nicht im strukturschwachen Berlin. Noch schlimmer aber ist es, wenn der neue Arbeitgeber seine Beschäftigten nicht nur monatelang über ihr Schicksal im Unklaren lässt, ohne sich auch nur ansatzweise um eine vernünftige Erklärung zu bemühen, sondern ihnen am Ende auch noch weismachen will, dass sie die „Gewinner“ im Wettbewerb um den Stellenabbau im Konzern sind. Das ist mehr als zynisch. „Berlin ist der Sieger, die USA sind der Verlierer“, hatte der neue Bayer-Schering-Pharma-Chef Arthur Higgins am Freitag behauptet. Und damit wohl gemeint, dass von den 6100 Jobs, die Bayer nach der Fusion in der Pharmasparte weltweit abbaut, überproportional viele in den USA gestrichen werden. Wenn das eine Ermunterung sein sollte, ist sie ziemlich daneben gegangen. Eines steht fest: 60 Prozent des Stellenabbaus entfallen auf Schering, das meiste davon auf das Stammwerk in Berlin, und nur 40 Prozent auf Bayer. Siege sehen anders aus.pet

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