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Simbabwe: Kurz vor Ruanda

Irgendwelche Verbündete braucht selbst ein afrikanischer Diktator. Doch nun lassen ihn die letzten, die Robert Mugabe noch verblieben waren, im Stich.

Der neue mächtige Mann Südafrikas, ANC-Chef Jakob Zuma, distanziert sich in Berlin deutlich von Mugabe und seiner Weigerung, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl zu verkünden; und die Chinesen, die sonst wenig zimperlich sind bei der Zusammenarbeit mit afrikanischen Gewaltherrschern, lassen einen mit Waffen beladenen Frachter umkehren. Beides ist offenbar dem internationalen Druck und, so skurril es klingt, auch der Intervention der KfW-Bankengruppe zu verdanken. Deren Versuch, die Ladung des Schiffes zu pfänden, weil Simbabwe noch Schulden bei ihr hat, lenkte weitere Aufmerksamkeit auf die ominöse Ladung. Mugabe ohne politische Unterstützung aus Südafrika und ohne Waffen aus China ist endgültig ein Mann ohne Zukunft – und deshalb besonders gefährlich. Denn er hat nichts mehr zu verlieren. Dass die Kirchenführer Simbabwes vor einem Völkermord warnen und dabei an Ruanda erinnern, macht deutlich, wie groß diese Gefahr ist. Höchste Zeit, wie Zuma endlich erkannt hat, dass die afrikanischen Staats- und Regierungschefs „sich jetzt wirklich einschalten“. mos

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