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Meinung: …sind des Handels Dosenpfand

Vergessen Sie mal die Wirtschaftskrise – das war 2002. Im nächsten Jahr redet davon kein Mensch mehr, denn dann haben wir das große, generationsübergreifende Megathema, das rotgrüne Projekt an sich, in dem sich Gegenwart und Zukunft wie in einem Brennglas… Na, jedenfalls so ungefähr: das Dosenpfand.

Vergessen Sie mal die Wirtschaftskrise – das war 2002. Im nächsten Jahr redet davon kein Mensch mehr, denn dann haben wir das große, generationsübergreifende Megathema, das rotgrüne Projekt an sich, in dem sich Gegenwart und Zukunft wie in einem Brennglas… Na, jedenfalls so ungefähr: das Dosenpfand. Nicht genug damit, dass es kommt; kommen werden auch die Verstöße. Deshalb haben 8000 pfandbewusste Unternehmen sowie drei Umweltverbände gestern „flächendeckende Testkäufe“ angedroht. Wir ahnen, dass es zu einer Sintflut von Anzeigen kommen wird, zu Mahnwachen vor abtrünnigen Filialen, ja, es ist nicht einmal auszuschließen, dass sich Aktivisten vor der Zentrale von Aldi-Ost oder Metro-West ans Tor ketten, falls man dort nicht mitspielt. Aufklärende Transparente – z.B. „Jede Dose ohne Pfand/trägt uns das Ozon ins Land“ – sind bereits in Arbeit; das Trittin-Ministerium arbeitet heimlich an einer Änderung der Nationalhymne mit den neuen Worten „Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Handels Dosenpfand“. Nachdem das Thema insoweit Verfassungsrang gewonnen hat, ist die Schlacht beendet. Die letzten pfandlosen Dosen werden unter massiven Protesten in Castor-Behältern nach Gorleben gebracht, das Ozonloch schließt sich seufzend. Deutschland ist wieder da!

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