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Somalias Piraten: Ein Land wird gekapert

Wieder ist Lösegeld geflossen, um ein Schiff samt Besatzung freizukaufen. Die Piraterie wird so lange weitergehen, wie für die Zukunft Somalias keine Lösung gefunden ist.

Wieder einmal haben die somalischen Piraten bewiesen, dass ihr Geschäftsmodell schwer zu schlagen ist. Wieder ist Lösegeld geflossen, um ein Schiff samt Besatzung freizukaufen. Tatsächlich gibt es auch keine andere Möglichkeit für die Reedereien, wenn sie ihr eigenes Geschäftsmodell nicht aufgeben wollen. Die hohen Versicherungssummen, Zuschläge für ängstliche Matrosen auf der Strecke durch den Suezkanal und die wirtschaftliche Flaute setzen ihnen ohnehin mächtig zu. Wenn im September das Wetter wieder besser wird, wird die Zahl der Kaperungen trotz all der internationalen Kriegsschiffe rund um Somalia sowieso wieder zunehmen. Die Piraterie wird so lange weitergehen, wie für die Zukunft Somalias keine Lösung gefunden ist. Und die ist kompliziert. Um das Land zu befrieden, braucht es Geduld, gute Kenntnis der Verhältnisse vor Ort, die sich zurzeit so schnell ändern, das das allein praktisch ein Problem ist, und internationale Unterstützung. Die Übergangsregierung kann den Krieg gegen die militanten Islamisten nicht allein gewinnen. Und selbst wenn sie gewinnen würde, wäre das nicht genug. Denn Frieden bringt noch keine Jobs für all die jungen Männer, die derzeit Piraten werden. deh

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