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Meinung: Spät bekehrt, früh gesprungen

GLOS FORDERT SCHRÖDERS UND FISCHERS RÜCKTRITT

Michael Glos ist, kein Zweifel, mit allen Wassern gewaschen, auch mit denen, die nicht sauber machen. Darum wird es sich der CSULandesgruppenchef gut überlegt haben, als er den Rücktritt von Kanzler und Vizekanzler forderte. Denn er weiß, solche Forderungen entwerten sich durch zu häufigen Gebrauch. Das Publikum sagt irgendwann nicht mehr: oho, sondern: jaja. Was aber hat er sich überlegt? Dass Schröder und Fischer die deutsche Außenpolitik vor die Wand gefahren haben? Das wäre allerdings ein Grund. Nur, von der Wand sind sie noch einige Meter entfernt. Noch scheint eine glimpfliche Lösung der Irak-Krise möglich, eine endgültige Isolierung Deutschlands abwendbar. Für Rücktrittsforderungen wäre also noch Zeit. Warum tut Glos es jetzt schon? Weil er damit vortrefflich davon ablenken kann, dass sein Chef und Ex-Kanzlerkandidat Stoiber im letzten Sommer beim Thema Irak hinter dem Kanzler her scharwenzelte und nun als atlantisch Spätbekehrter und durch Schröders Schaden klug gewordener mit dem Finger auf die Regierung zeigt. Nicht ganz sauber.bul

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