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Meinung: Staatlich getestet

Für die Einhaltung der Regeln im Sport könnte der Staatsanwalt bald genauso wichtig sein wie der Schiedsrichter: Bundesinnenminister Schäuble will den Besitz von Dopingmitteln unter Strafe stellen. Das bedeutet den endgültigen Eintritt des Staates in den Kampf gegen den Betrug im Sport.

Für die Einhaltung der Regeln im Sport könnte der Staatsanwalt bald genauso wichtig sein wie der Schiedsrichter: Bundesinnenminister Schäuble will den Besitz von Dopingmitteln unter Strafe stellen. Das bedeutet den endgültigen Eintritt des Staates in den Kampf gegen den Betrug im Sport. Bislang war nur die Weitergabe von Substanzen strafbar, aber damit war dem Doping nicht beizukommen. Es fand sich in den vergangenen Jahren gerade eine Zeugin, die ihren Trainer bezichtigte, ihr verbotene Mittel gegeben zu haben. Den Hintermännern, also Sportärzten und Dopingmitteldealern, kam man in Deutschland nicht auf die Spur. Insofern ist Schäubles Vorstoß richtig, zumal es kaum einen medizinischen Grund gibt, Substanzen wie Anabolika zu besitzen. Der neue Straftatbestand könnte Doping im Spitzensport genauso einschränken wie in Fitnessstudios, wo sich immer mehr Jugendliche mit muskelbildenden Mitteln versorgen. Der Athlet rückt jedenfalls ins Zentrum der Ermittlungen, auch er wird sich strafbar machen können. Das macht das große Spiel Sport ernster. Bisher musste der Athlet nur darauf achten, was er isst und trinkt, bald auch darauf, ob ihm jemand etwas in die Tasche steckt. teu

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