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Meinung: Stark nur in der Opposition

Stark stehen Jörg Haider und seine FPÖ nach dem Volksbegehren gegen Temelin da: eine gute Ausgangsposition für vorgezogene Neuwahlen. Also droht Haider der ÖVP und Kanzler Schüssel.

Stark stehen Jörg Haider und seine FPÖ nach dem Volksbegehren gegen Temelin da: eine gute Ausgangsposition für vorgezogene Neuwahlen. Also droht Haider der ÖVP und Kanzler Schüssel. Aber es ist eine Scheinstärke. Die FPÖ kann bei Neuwahlen nur verlieren. In den Umfragen vor dem Volksbegehren konnte sie die 27 Prozent von der Wahl 1999 schon lange nicht mehr erreichen. Und selbst wenn sie mit dem Temelin-Rückenwind besser abschnitte: Sie würde keinen Koalitionspartner finden. Die ÖVP wird nicht mehr wollen, die SPÖ ist dazu noch nicht fähig. Und die FPÖ stünde vor einer Zerreißprobe. Einen Anti-Europa-Wahlkampf trägt ihr starker wirtschaftsliberaler Flügel nicht mit. Warum also droht Haider? Erstens aus Platzhirsch-Gehabe: Bruch der Koalition, das ist seine Domäne. Am Dienstag jedoch drohte Schüssel der FPÖ ultimativ, Politik gegen die EU-Erweiterung sei mit ihm nicht zu machen. Da droht ein Haider zurück: Wir haben keine Angst vor Neuwahlen. Zweitens hat die FPÖ in der Regierung kontinuierlich an Zustimmung verloren. Die Oppositionsrolle erscheint wieder attraktiv. Da kann er polemisieren und provozieren: ÖVP und SPÖ übten Verrat am Willen des Volkes, wenn sie das Volksbegehren beerdigen. So ist Haider groß geworden. Eine andere Stärke beherrscht er nicht.

pak

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