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Steinbrücks Werte: Dicht dran

Nun ist der SPD-Kanzlerkandidat bereits unbeliebter als Guido Westerwelle. Und das ist noch nicht einmal die Höchststrafe.

Da sprechen die Wähler mal eine klare Sprache. Peer Steinbrück ist unbeliebter als Guido Westerwelle – das ist so schnell noch keinem Sozialdemokraten passiert. Doch noch mehr, selbst Anhänger der SPD hätten zu fast 40 Prozent lieber Angela Merkel als Bundeskanzlerin. Das ist eine Art Höchststrafe für den bisherigen Qualkampf des Kanzlerkandidaten. Darum muss er es als Vertreter des Vereins für offene Aussprache aushalten, dass man ihm die Frage stellt: War’s das oder kommt noch was? Wobei hier nicht gemeint ist, ob noch was an privaten Geldgeschichten kommt, sondern an politischen Ideen übers Bankenpapier hinaus. Ja, die Zeit bis zur Wahl ist noch lang. Bloß ist diese Vorstellung für die Genossen im Moment eher erschreckend als aufmunternd. Und jetzt, ausgerechnet, gewinnt ihr Parteivorsitzender Sigmar Gabriel übers Private an Sympathien wie nie zuvor. Ein Zufall. Allerdings kann man hier mit Heinrich Heine sinnieren: Alles in der Welt endet durch Zufall und Ermüdung. Auch Spitzenkandidaturen können so entstehen und vergehen; also wenn man des einen müde wird. Bis dahin gilt: Die Sprache der Zahlen versteht Steinbrück. Bestimmt besser als Westerwelle. Da ist er im Wert sogar dicht an Merkel dran.

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