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Stimmzettel zur Europawahl: Unfair

Am Sonntag können Sie sich in Ihrem Wahllokal zum ersten Mal mit dem Wahlzettel zur Europawahl befassen. Machen Sie sich auf etwas gefasst - es ist der längste Wahlschein in der Geschichte der Europawahl.

In einen der Kreise, die jeweils hinter den 31 kandidierenden Gruppierungen und Parteien stehen, sollen Sie Ihr Kreuz machen. Die Namen von mehr als der Hälfte davon lesen Sie vermutlich zum ersten Mal, und deshalb können Sie sich zu Recht gefoppt fühlen. Eigentlich gehört es sich bei einer so komplizierten Entscheidungslage, dass der Stimmzettel in einem angemessenen Zeitraum vor dem Wahltag nach Hause geschickt wird, damit sich die Stimmberechtigten in Ruhe ein Urteil bilden können. Bei Kommunalwahlen geschieht das auch in vielen Bundesländern. Warum nicht bei der Europawahl? Damit Sie, die Stimmbürger, nicht erst auf dumme Gedanken kommen und etwa einen dieser „Kleinen“ wählen? Weil das sowieso nur Spinner sind, denen es allenfalls auf die Wahlkampfkostenerstattung ankommt? Wie auch immer: Das jetzige Verfahren ist unfair – dem Wähler gegenüber. apz

Gerd Appenzeller

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