zum Hauptinhalt

Streiks in Frankreich: Kampf um die Zukunft

Für beide Seiten geht es ums Ganze, für keine der beiden aber um dasselbe. Frankreichs Gewerkschaften kämpfen um die Rente mit 60.

Seit ihrer Einführung 1983 durch Präsident François Mitterrand gilt die Rente mit 60 den Franzosen als die große soziale Errungenschaft. Der Widerstand gegen die Reform ist umso größer, als viele zwar wissen, dass die Rente mit 60 nicht mehr finanzierbar ist; sie wollen sich aber die Anhebung um zwei Jahre so teuer wie möglich bezahlen lassen. Zumal sie den derzeitigen Präsidenten Nicolas Sarkozy weniger als einen Präsidenten aller Franzosen, sondern als Präsidenten der Reichen empfinden. Die erste Runde in dieser Auseinandersetzung ging also an die Gewerkschaften und es liegt nahe, dass diese nach den gestrigen Protesten den Druck auf die Regierung weiter erhöhen werden. Für Sarkozy steht dagegen nicht nur das wichtigste Reformvorhaben seiner bisher mehr von Affären als von Erfolgen gezeichneten Amtszeit auf dem Spiel – sondern auch die eigene politische Zukunft. Wenn er mit der Rentensanierung scheitert, kann er seine Ambitionen, 2012 wieder für das Präsidentenamt zu kandidieren, begraben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false