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Stresstest für Atomkraftwerke: Späte Einsicht in der Energiepolitik

In Rekordgeschwindigkeit versucht die Bundesregierung nun das zu tun, was sie im vergangenen Herbst trotzig unterlassen hat: Sie versucht einen Energiekonsens zu erzielen. Die Mittel sind aber womöglich nicht die richtigen.

Die Reaktorsicherheitskommission stellt die richtigen Fragen. Dass die Bundesregierung aus den Ergebnissen der Sicherheitsüberprüfung die richtigen Antworten ableiten wird, ist damit zwar noch nicht garantiert. Doch wenn die Überprüfung ergibt – und das ist zu erwarten –, dass vor allem die älteren Atomkraftwerke Defizite aufweisen, die schwer oder nicht zu reparieren sind, wird es der Regierung sehr schwer fallen, noch Gründe zu finden, warum die sieben ältesten Reaktoren und das Atomkraftwerk Krümmel weiter Strom produzieren dürfen. In Rekordgeschwindigkeit versucht die Bundesregierung nun das zu tun, was sie im vergangenen Herbst trotzig unterlassen hat: Sie versucht einen Energiekonsens zu erzielen. Womöglich sind die Mittel, nämlich eine Sicherheitsüberprüfung der Atomkraftwerke und eine Debatte in einer Ethikkommission nicht die richtigen. Auch über die Zusammensetzung der Kommission könnte man streiten. Interessant ist aber, dass den meisten Regierungsmitgliedern seit der Katastrophe in Fukushima die Deals mit der Atomwirtschaft ziemlich peinlich sind. Die Einsicht kommt spät und nicht freiwillig. Aber sie kommt.

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