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Studium: Bafög zu beantragen ist kompliziert

Es ist schon paradox. Eigentlich soll das Bafög dazu da sein, das Studieren einfacher zu machen. Doch schon wenn es um das Beantragen der staatlichen Studienfinanzierung geht, blickt keiner mehr durch.

Nur ein Prozent der Studierenden schafft es auf Anhieb, einen vollständigen Antrag einzureichen. Weil offensichtlich auch die Bafög-Ämter mit den vielen Vorschriften überfordert sind, bleiben manche Anträge bis zu einem halben Jahr lang unbearbeitet. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Nationalen Normenkontrollrats. Völlig zu Recht fordert das Gremium, das Dickicht der Vorschriften zu lichten. Noch viel nötiger wäre es allerdings, deutlich mehr Geld ins Bafög zu investieren, als die Bundesregierung vorhat. Viele Studenten gerade aus der unteren Mittelschicht bräuchten eine stärkere finanzielle Unterstützung, kommen fürs Bafög aber gar nicht infrage. Doch nach einer Stärkung des Bafögs sieht es nicht aus. Bildungsministerin Annette Schavan beharrt stattdessen auf ihrem Lieblingsprojekt, dem Nationalen Stipendiensystem. 300 Euro soll jeder Stipendiat bekommen, leben kann davon keiner. Das Dickicht des Antragswesens wird nur noch undurchsichtiger. Keine guten Aussichten für Studenten.

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