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Stuttgart 21: Der Bürger wütet

Die Gegner von Stuttgart 21 glaubten, die Grünen würden die unterirdische Bahnhofsanlage verhindern. Nun gibt es wieder Krawall - und Ministerpräsident Kretschmann gehen die Argumente aus.

Wer im Wahlkampf so tut, als könne er Wunder bewirken, muss sie dann auch vollbringen oder steht als Betrüger da. Ob die Exzesse bei den Stuttgarter Protesten nun von enttäuschten konservativen Wutbürgern oder angereisten Chaoten ausgingen, ist für die polizeilichen Ermittlungen von Bedeutung, nicht aber für die Ursachenforschung. Die ergibt eindeutig, dass die Gegner von Stuttgart 21 geglaubt hatten, die Grünen würden die unterirdische Bahnhofsanlage verhindern. Genau das aber konnte oder wollte Ministerpräsident Kretschmann nicht, denn es wäre das Land teuer zu stehen gekommen. Die Demonstranten, die die Baustelle verwüsteten und einen Polizeibeamten in Zivil fast totschlugen, hatten jedenfalls von Anfang an Krawall im Sinn. Wer mit Schaumspray, Kneifzangen und Bolzenschneider zur Demo läuft, dem geht es nicht um die Meinungsfreiheit. Angesichts dieser Ausrüstung entlarvt sich die Behauptung, die Polizei habe eskalierend gewirkt, als Lüge. Der grün-roten Landesregierung bleiben bis zum Ergebnis des Stresstests der Bahn vier Wochen Zeit. Ergibt der Test die Leistungsfähigkeit des Neubaus, hat Kretschmann keine Argumente mehr.

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