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Syrien: Kurswechsel

Es gibt keine guten Optionen in Syrien. Was auch immer der Westen tut, birgt Risiken und wird unerwünschte Folgen haben.

Es gibt keine guten Optionen in Syrien. Was auch immer der Westen tut, birgt Risiken und wird unerwünschte Folgen haben. Das gilt freilich ebenso, wenn er sich weitgehend aus dem Bürgerkrieg heraushält. Falls er, wie die USA nun erwägen, Waffen an die Opposition liefert, können sie Extremisten in die Hände fallen. Wenn er Waffenhilfe unterlässt, begünstigt er ungewollt das Assad-Regime und verlängert das Blutvergießen. Womöglich trägt er überdies dazu bei, dass sich am Ende radikalislamische Gruppen durchsetzen. Die erhalten Waffen von arabischen Golfstaaten, die weniger Skrupel kennen. In Libyen stürzte Gaddafi dank westlicher Luftwaffenhilfe binnen einigen Monaten. In Syrien dauert der Bürgerkrieg bereits zwei Jahre. Die Regierung Obama diskutiert einen Kurswechsel; die neuen Minister zu Beginn der zweiten Amtszeit würden ihn erleichtern. Die EU zeigt erneut, wie schwer eine Wende fällt, wenn sich 27 Mitglieder einigen müssen. Natürlich sind Waffenlieferungen kein Heilmittel. Aber wenn es gelingt, das Land unter einer neuen Führung zusammenzuhalten, ist der Schaden vermutlich geringer, als wenn Syrien in unkontrollierbare Clangebiete zerfällt. cvm

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