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Syrien und Kofi Annan: Das Ende der Diplomatie

Kofi Annan gibt auf. Drei Monate lang hat der UN-Vermittler alles versucht, jetzt wirft er hin.

Kofi Annan gibt auf. Drei Monate lang hat der UN-Vermittler alles versucht, jetzt wirft er hin. Es ist der Schlusspunkt einer Friedensmission für Syrien, die von Anfang an ohne Chancen war. Keiner der Kontrahenten war wirklich zu einer Beilegung des Konflikts bereit. Das syrische Regime von Baschar al Assad versprach das Blaue vom Himmel und ließ ungerührt weiter die Panzer rollen. Die Opposition schlug jedes Gesprächsangebot in den Wind. Sie will den Palast des Diktators mit Waffen erobern. Die USA blockierten die Beteiligung des Iran an Verhandlungen, obwohl Teheran mehr Einfluss auf das Regime in Damaskus hat als der Kreml. Russland und China verhindern bis heute eine gemeinsame Linie des Weltsicherheitsrates. Und die Golfstaaten rüsten ungerührt die Rebellen auf. Jetzt droht Syrien der Zerfall. Zwei Millionen Bewohner sind bereits auf der Flucht. Dem Nahen Osten steht die größte Flüchtlingskatastrophe seiner jüngeren Geschichte ins Haus. Und im Land selbst hat sich ein solcher Hass aufgestaut, dass auch das Ende von Assad persönlich den inneren Frieden auf absehbare Zeit nicht wiederherstellen wird. Er habe nicht die Unterstützung erhalten, die dieser Fall verdient hätte, sagte Annan zur Begründung. Was nun kommt, das wissen alle: ein zerstörtes Land. Und eine Region, die ihre Zukunft verspielt. M.G.

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