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Tabaklobby löst sich auf: Ihr letzter Zug

Aus heiterem Himmel kündigte der „Verband der Cigarettenindustrie“ am Freitag an, dass er sich auflösen wird. Das ist ein ungewöhnlicher Schritt.

Aus heiterem Himmel kündigte der „Verband der Cigarettenindustrie“ am Freitag an, dass er sich auflösen wird. Das ist ein ungewöhnlicher Schritt. Nicht nur, weil so etwas in Deutschlands ausgeprägter Verbandskultur selten vorkommt. Sondern auch, weil es sich bei diesem Verband um einen sehr mächtigen handelt. Die Auflösung ist das Ergebnis eines Kampfes zwischen einer starken Industrie und einer zunehmend gesundheitlich aufgeklärten Gesellschaft, die sich lange nicht durchsetzen konnte – weder beim Rauchverbot in Kneipen noch bei einem generellen Werbeverbot. Doch jetzt haben die Verbraucher durch einen Zigarettenverzicht die Konzerne in die Knie gezwungen. Denn bei der Suche nach einer neuen Strategie zerstritten sich die Hersteller. Die Auflösung ist ein Grund zum Jubeln, hat doch der Verband mit seiner Einflussnahme immer wieder dafür gesorgt, dass Millionen von Menschen in die Nikotinabhängigkeit geraten sind. Zu früh freuen sollte man sich aber nicht: Denn die Industrie wird sich andere Wege suchen, Käufer zu finden. Wenn nicht bei uns, dann in Ländern, wo die Menschen noch keinen so langen Kampf hinter sich haben. ysh

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