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Tarifabschluss bei der IG Metall: Leistung lohnt

Was für ein Gezerre. Nur kurz unterbrochen für eine Schlafpause an Himmelfahrt haben die Tarifpartner der Metallindustrie von Dienstagnachmittag bis Samstagfrüh verhandelt.

Was für ein Gezerre. Nur kurz unterbrochen für eine Schlafpause an Himmelfahrt haben die Tarifpartner der Metallindustrie von Dienstagnachmittag bis Samstagfrüh verhandelt. Und das Verrückte dabei: Geld war nur Nebensache. Es ging vielmehr um etwas Grundsätzliches: mehr Mitbestimmung. Die Betriebsräte sollen mehr Einfluss haben beim Einsatz von Leiharbeitnehmern und bei der unbefristeten Übernahme von Azubis. Und diesen Einfluss hat die IG Metall durchsetzen können, nachdem sich einige hunderttausend ihrer Mitglieder an Warnstreiks beteiligt hatten. Aber die IG Metall geht nicht als Sieger vom Tisch. In den Kategorien von Gewinner und Verlierer denken die Spielführer, Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser und IG-Metall-Chef Berthold Huber, sowieso nicht. Sie streiten um faire Arbeitsbedingungen und wettbewerbsfähige Betriebe. Am Ende haben sie sich auf mehr Regulierung von Leiharbeit verständigt, aber den Betrieben trotzdem Flexibilität gelassen. Vor allem auch dadurch, dass die Betriebsparteien, also Geschäftsführung und Betriebsrat, mehr Regelungskompetenz bekommen. Das wird den unterschiedlichen Situationen in den Firmen gerecht. Diese Firmen werden attraktiver für junge Leute, wenn die künftig mit einer unbefristeten Übernahme rechnen können. Und mit gutem Geld sowieso. 4,3 Prozent mehr – die Metallindustrie kann sich das erlauben. alf

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