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Tempelhof-Sanierung: Teure Altlast

Verdammt cool, diese Location in Tempelhof – der weite offene Himmel über Berlin, mitten im Kiez, das verlassene Airport-Gebäude, auf dessen Vorfeld Models über den Catwalk von Europas hipster Modemesse schlendern. Provisorien wie diese machen Berlin zu einer Stadt, auf die sogar Londons Bürgermeister ein Hohelied anstimmt.

Verdammt cool, diese Location in Tempelhof – der weite offene Himmel über Berlin, mitten im Kiez, das verlassene Airport-Gebäude, auf dessen Vorfeld Models über den Catwalk von Europas hipster Modemesse schlendern. Provisorien wie diese machen Berlin zu einer Stadt, auf die sogar Londons Bürgermeister ein Hohelied anstimmt. Und das gab es bisher fast zum Nulltarif: Einfach den Zaun geöffnet, schon haben die Berliner was daraus gemacht. Doch die Begeisterung der Partygänger, Sportler und Freizeitgärtner verstellt den Blick dafür, dass ein Gebäude mittenmang langsam vor sich hinbröselt. Fast eine halbe Milliarde Euro würde die Airport-Sanierung kosten. So steht es in dem nun aufgetauchten Gutachten. Dieses bestätigt nur die Expertise, die der Bund bereits zuvor eingeholt hatte. Warum das Land sich diese Altlast vom Bund trotzdem andrehen ließ – diese Frage muss der Senat nun beantworten. 270 Millionen Euro soll der geplante Neubau der Zentralbibliothek auf dem Feld kosten. 61 Millionen Euro soll die Gestaltung der „Parklandschaft“ kosten. Ein hoher Preis für Eingriffe, die umstritten sind unter den Berlinern – ein teurer Irrweg, wenn deshalb kein Geld bleibt für die dringend notwendige Sanierung des Airports. ball

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