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Terrorgefahr: Alle stochern im Nebel, Senatoren eingeschlossen

Für Innensenator Körting entspannt sich die Sicherheitslage jeden Tag ein wenig. Worauf gründet sich diese Einschätzung? Haben die Terroristen genug vom lebensfeindlichen Berliner Klima und suchen sich ein Ziel im Süden?

Es ist nicht leicht, sich in die Gedankenwelt von Terroristen hineinzuversetzen. Sind sie durch die aufgeregten Warnungen unseres Innenministers verscheucht worden? Oder warten sie nur, bis die Aufregung nachlässt, um dann umso überraschender zuzuschlagen? Innensenator Körting sagte dem ARD-Morgenmagazin am Mittwoch, die Lage entspanne sich mit jedem Tag ein wenig und es gebe keine neuen Anzeichen für geplante Anschläge, „aber der Spuk ist noch nicht vorbei“.

Ja, was denn nun? Die Botschaft des Senators ließe sich übersetzen mit „Da gab es einen Hinweis, es ist nichts passiert, und nun wissen wir auch nicht, was das soll.“ Worauf aber gründet sich die Einschätzung, die Lage entspanne sich mit jedem Tag? Es könnte bedeuten, dass sich die Fahnder entspannen oder die Bürger. Oder, dass Terroristen zwar mal in Berlin zuschlagen wollten, aber mit jedem neuen Tag merken, dass die Stadt ein lebensfeindliches Klima besitzt und dazu unzuverlässige Verkehrsmittel, und dass sie nun lieber was im Süden suchen.

Kann sein. Oder auch nicht. Alle stochern im Nebel, Senatoren eingeschlossen.

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