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Teures Gas: Kein Marktpreis

Wenn der Berliner seine Gasheizung hochdreht, dann weiß er natürlich, dass die Wärme kostet. In diesem Jahr ungefähr sieben Prozent mehr als noch 2011.

Wenn der Berliner seine Gasheizung hochdreht, dann weiß er natürlich, dass die Wärme kostet. In diesem Jahr ungefähr sieben Prozent mehr als noch 2011. Er zahlt und ärgert sich – über die Gasag, die noch immer knapp 80 Prozent des Berliner Marktes beliefert. Dabei sollte der Ärger weiter reichen, mindestens bis Düsseldorf. Denn dort sitzt mit Eon Ruhrgas der größte Lieferant der Gasag. Eon nimmt Preise von der Gasag, die über den aktuellen Marktpreisen liegen. Das ist möglich wegen langfristiger Lieferverträge. Unter solchen Verträgen ächzt Eon aber auch selbst: Im vergangenen Jahr verlor der Konzern 700 Millionen Euro, weil das Gas zu teuer eingekauft werden musste – vor allem von der norwegischen Statoil und von Gazprom. Mit Statoil hat sich Eon inzwischen auf den Bezug von Gas zu Marktpreisen geeinigt, mit den Russen läuft ein Schiedsverfahren. In einem ähnlichen Verfahren bemüht sich die Gasag gegen Eon um geringere Preise, hier wie dort ein zähes Ringen. Es geht um Milliarden auf einem Markt, der nicht wirklich als Markt funktioniert. Das ist schlecht für die Verbraucher, die immerhin in den nächsten sechs Monaten keine Preiserhöhung befürchten müssen. Diese Zusage kann die Gasag lässig machen: Die Heizperiode beginnt nach den sechs Monaten. alf

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