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Tom Cruise und wir: Dummes deutsches Geld

Das vorweg: Tom Cruise soll Stauffenberg spielen und im Bendlerblock drehen dürfen. Auf den Film, Arbeitstitel „Valkyrie“, darf sich freuen, wer will.

Das vorweg: Tom Cruise soll Stauffenberg spielen und im Bendlerblock drehen dürfen. Auf den Film, Arbeitstitel „Valkyrie“, darf sich freuen, wer will. Dass der Hauptdarsteller Scientologe ist, tut nichts zur Sache. Der wahre Skandal aber wird verschämt verschwiegen – der deutsche Steuerzahler unterstützt das Projekt mit 4,8 Millionen Euro! Die Summe stammt aus dem Fördertopf des Beauftragten für Kultur und Medien, der Fonds wird von der Bundesregierung finanziert. Nur zur Erinnerung: Tom Cruise ist der bestbezahlte Schauspieler der Welt, seine jüngst in Beverly Hills erstandene Luxusvilla (acht Schlafzimmer, zehn Bäder) hat 35 Millionen Dollar gekostet. Außerdem ist er Ko-Chef der Hollywood-Produktionsfirma United Artists. Nun geht, wie so oft, wenn etwas Empörendes geschieht, alles mit rechten Dingen zu. Wenn Deutschland an einer Filmproduktion beteiligt ist, wie in diesem Fall über das Studio Babelsberg, zahlt der deutsche Staat fast automatisch sechzehn Prozent des Budgets. Das soll Kulturschaffende anlocken und animieren. Doch „Valkyrie“ beweist die Absurdität dieser Regelung. Weder Cruise noch United Artists haben die Förderung nötig. Sie wären, die Annahme darf als gesichert gelten, auch ohne sie gekommen. Und: Die Fördersumme übersteigt die Produktionskosten der meisten deutschen Filme. mal

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