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Ist das Hoffen und Bangen bei Karstadt vorbei?

© dpa

Traditionswarenhaus: Das Gezerre um Karstadt ist zu Ende

Manch Mitarbeiter mag es kaum glauben: Aber das Gezerre und Gezocke um Karstadt ist tatsächlich zu Ende. Der Investor Nicolas Berggruen übernimmt ab sofort die Warenhäuser und beendet die Insolvenz – nach 15 Monaten.

Das ist eine gute Nachricht für Karstadt und das politische Klima des Landes. Wohl und Wehe der Traditionsfirma hing zuletzt an einigen anonymen Investmentfonds. Was wäre es für ein fatales Signal gewesen, wenn tausende Jobs an der Kaufhauskasse wegfielen, weil in abgehobenen Finanzzentren jemand den Daumen senkt? Dieses Szenario ist nun vom Tisch, auch wenn die letzten Unterschriften noch fehlen. Berggruen wird künftig niedrigere Mieten für die Karstadt-Filialen zahlen und Millionen aus seinem Vermögen investieren. Ob sich das am Ende auszahlt – für Berggruen und die Beschäftigten – weiß noch niemand. Dennoch ist das für Karstadt ein Grund zum Feiern. Denn mit dem neuen Eigentümern geht auch die Ära des früheren Chefs Thomas Middelhoff endgültig zu Ende. Dessen Talent, mit findigen Verkäufen und windigen Krediten die eigenen Verluste zu verschleiern, hat das Unternehmen über Jahr hinweg von immer mehr Parteien abhängig gemacht. Fast wäre Karstadt daran zerbrochen.

David Lerch

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