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Meinung: Trauerspiel

„Rückzug auf Raten“ vom 11. November Mich hat allein schon die Bildunterschrift entsetzt mit der leicht auszurechnenden Prozentzahl von einem Prozent Bundeswehrsoldaten, die beim Einsatz in Afghanistan ums Leben kamen: d.

„Rückzug auf Raten“ vom 11. November Mich hat allein schon die Bildunterschrift entsetzt mit der leicht auszurechnenden Prozentzahl von einem Prozent Bundeswehrsoldaten, die beim Einsatz in Afghanistan ums Leben kamen: d. h. 52 deutsche Soldaten von insgesamt 5236 Bundeswehrangehörigen fanden den Tod! Nun soll die Truppe bis 2013 um 1000 Soldaten vermindert werden. Das ist gut so, und damit ist die Bundesregierung und der das Verlängerungsmandat tragende Bundestag auf dem richtigen Weg. In diesem Zusammenhang sollten alle Verantwortlichen einmal bei Theodor Fontane nachlesen, der nicht nur die Idylle um den Birnbaum des „Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ beschrieben hat. Er verfasste auch – als Londoner Korrespondent der „Vossischen Zeitung“ – 1859 die Ballade „Das Trauerspiel von Afghanistan“ über den Krieg, den die Engländer als Kolonialmacht im Winter 1841/42 gegen die Aufständischen am Hindukusch führten. In nur einem Kampf ist eine ganze Armee – immerhin 13 000 britische Soldaten – vernichtet worden. Nur der Meldereiter kam durch bis nach Dschallalabad im damaligen Britisch-Indien, dem heutigen Pakistan. Die Ballade erweist sich somit als hochpolitischer Text, den man wieder einmal lesen sollte!

Kraft-Eike Wrede M.A.,

Berlin-Schmargendorf

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