zum Hauptinhalt
Kleine Inselstaaten leiden schon heute unter den Folgen des Klimawandels. Einige werden in wenigen Jahren nicht mehr bewohnbar sein.

© dpa

Treibhaus Erde: Gegen die Logik des Kapitalismus

Die Weltwirtschaft lässt sich nicht klimafreundlich umbauen, wenn Kohlendioxid weiterhin zu wenig kostet. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Dagmar Dehmer

Alles, was sich messen lässt, beweist Jahr um Jahr, dass der Klimawandel längst im Gang ist. Der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre steigt. Die Weltmeere versauern. Die globale Mitteltemperatur steigt, wenn auch langsamer als erwartet. Die Wetterkatastrophen rund um den Globus werden teurer. Trotzdem bewegt sich wenig in Richtung eines „vollständigen Umbaus der globalen Wirtschaft“, wie Hinrich Thölken, Chef der Klimaabteilung im Auswärtigen Amt, die Aufgabe am Dienstag in der britischen Botschaft beschrieb. In mehr als 20 Jahren internationaler Klimaverhandlungen ist es nicht gelungen, einen Preis für Kohlendioxid festzulegen, der ökonomische Entscheidungen beeinflussen kann. Stattdessen lässt sich mit der Förderung von schwer zu erschließenden Öl- und Gasquellen weiter viel Geld verdienen. Dieses Rennen um billiges Öl und Gas hat den globalen Kohlepreis abstürzen lassen, mit dem Ergebnis, dass wieder mehr Kohle verbrannt wird – auch in Deutschland. Und die Moral von der Geschicht? Gegen die Logik des Kapitalismus lässt sich das Wirtschaftssystem nicht klimafreundlich umbauen. Dazu braucht es einen Preis für die Tonne CO2 von mindestens 40 Euro und den politischen Willen, ihn zu setzen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false