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Meinung: Treue vor Geld

Kein Bündnis für Arbeit mehr in diesem Jahr, keine Gespräche über die Tarifpolitik mit dem Kanzler. Am Montag werden die Metallgewerkschafter die Öffentlichkeit mit einer Forderungsempfehlung konfrontieren, die wahrscheinlich deutlich über dem liegt, was Arbeitgeber und Tarifexperten erwartet hatten.

Kein Bündnis für Arbeit mehr in diesem Jahr, keine Gespräche über die Tarifpolitik mit dem Kanzler. Am Montag werden die Metallgewerkschafter die Öffentlichkeit mit einer Forderungsempfehlung konfrontieren, die wahrscheinlich deutlich über dem liegt, was Arbeitgeber und Tarifexperten erwartet hatten. Doch streicht man den üblichen Krach ab, mit dem die Metallindustrie die Lohnverhandlungen so zuverlässig beginnt wie die Kölner den Karneval mit dem 11.11., bleibt nichts Überraschendes übrig: Die Vorstellungen liegen weit auseinander, IG-Metall-Chef Klaus Zwickel steht unter einem enormen internen Erwartungsdruck. Niemand hat Interesse an einem Streik oder will am Ende schuld sein an einer lang dauernden wirtschaftlichen Schwächephase. Und vor allem legt kein Gewerkschafter Wert darauf, die sozialdemokratische Bundesregierung noch stärker unter Druck zu bringen. Deshalb wird es einen Abschluss geben, der deutlich unter dem liegt, was die IG Metall fordert. Und wenn es dem Kanzler nicht gelingt, dazu ein Bündnistreffen mit konkreten Zusagen zu organisieren, dann wird es der Lieblingsgewerkschafter des Kanzlers richten. Hubertus Schmoldt von der IG Chemie verhandelt parallel zur IG Metall. Dass er für bündniskonforme Abschlüsse gut ist, hat er gezeigt.

uwe

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