zum Hauptinhalt

Tschad-Kinder und Völkermord: Katastrophale Hilfe

Was wie eine kleine, schmutzige Story klingt, wächst sich zur Krise aus: Es droht ein Rückschlag beim Bemühen der EU um Hilfe für hungernde Flüchtlinge aus Darfur.

Von Hans Monath

Im Tschad scheint sich der Satz zu bewahrheiten, wonach der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert ist. Womöglich war es gut gemeint, als die französische Gruppe „Arche de Zoé“ sich aufmachte, rund 100 Kinder aus dem afrikanischen Land zu holen. Nur sind diese offenbar keine Waisen und stammen nicht aus der Krisenprovinz Darfur im Sudan. Nun droht den Helfern Haft. Was wie eine kleine, schmutzige Story klingt, wächst sich zur Krise aus: Es droht ein Rückschlag beim Bemühen der EU um Hilfe für hungernde Flüchtlinge aus Darfur. Deshalb verurteilten Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und die EU-Kommission die Kinderaktion so schnell wie scharf. Denn der Skandal gefährdet den Einsatz einer EU-Einsatztruppe, die außerhalb der Westgrenzen des Sudan wirken soll. Dabei ist auch diese Tschad-Mission nur ein Ersatz, weil der Sudan keine Friedenstruppe zur Beendigung des Völkermords in sein Land lässt. Es war der französische Außenminister, der den EU-Einsatz im Tschad vorangetrieben hatte. Es wäre tragisch, wenn der Tschad nun eine französische Aktion zum Vorwand nimmt, um Hilfe für viele tausend Flüchtlinge zu verhindern.hmt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false