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Türkei droht Syrien: Logik des Krieges

Die Drohung der Türkei mit Präventivschlägen gegen Syrien ist keine Bauch-Entscheidung von Recep Tayyip Erdogan. Sie ist das Ergebnis ausführlicher Beratungen der politischen und militärischen Führung der Türkei seit dem Abschuss der Militärmaschine durch die Syrer am vergangenen Freitag.

Die Drohung der Türkei mit Präventivschlägen gegen Syrien ist keine Bauch-Entscheidung von Recep Tayyip Erdogan. Sie ist das Ergebnis ausführlicher Beratungen der politischen und militärischen Führung der Türkei seit dem Abschuss der Militärmaschine durch die Syrer am vergangenen Freitag. Und sie ist das Resultat aus einer wachsenden Instabilität an der Grenze zum Unruheland Syrien, die nach türkischer Auffassung die Sicherheit des Landes gefährdet. Überlegt war die Kriegsdrohung Ankaras also schon – ob sie weise war, steht auf einem anderen Blatt. Ankara will den syrischen Präsidenten Baschar al Assad dazu bringen, seine Armee zu zügeln. Gleichzeitig könnte die Androhung türkischer Militärschläge auf syrische Truppen in Grenznähe jene Pufferzone für Regimegegner schaffen, die von der syrischen Opposition seit langem gefordert wird. Wenn alles gutgeht. Leider ist das nicht sicher, denn das Assad-Regime ist unberechenbar. So offenbart Erdogans Taktik eine gewisse Hilflosigkeit. Nach 16 Monaten Blutvergießen in Syrien kann die Diplomatie so gut wie keine Fortschritte vorweisen. Dass in einer solchen Lage die Logik des Krieges in den Vordergrund tritt, ist auch ein Armutszeugnis für alle Akteure im Syrien-Konflikt. güs

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