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Meinung: Über Ulan Bator hinaus

Ulan Bator ja, New York nein – der fehlende Direktflug in die USA steht sprichwörtlich für die provinzielle deutsche Hauptstadt. Nichts musste so häufig als Sinnbild für die Standortschwäche Berlins herhalten wie die gekappte Verbindung nach Amerika.

Ulan Bator ja, New York nein – der fehlende Direktflug in die USA steht sprichwörtlich für die provinzielle deutsche Hauptstadt. Nichts musste so häufig als Sinnbild für die Standortschwäche Berlins herhalten wie die gekappte Verbindung nach Amerika. Unwillige begründen damit ihren Unwillen, nach Berlin umzuziehen. Gescheiterte führen ihr Scheitern darauf zurück. Zuletzt hat der frühere Chef des soeben verkauften Berliner Four Seasons ordentlich nachgetreten. Eine Stadt ohne AmerikaFlug? Da kann man im Leben kein Luxushotel aufziehen. Ob sich die Hotelmanager jetzt über ihr fehlendes Stehvermögen ärgern? Die Fluggesellschaft Delta jedenfalls begründet ihre Entscheidung, ab Mai 2005 eine Direktverbindung nach New York aufzunehmen, mit steigenden Passagierzahlen und guten Prognosen für Berlin. Die Lufthansa spürt davon noch nichts. Sie lässt die anderen fliegen, auf die Gefahr hin, dass ihre Verbindung nach Frankfurt darunter leidet, bisher der Hauptzubringer für USA-Reisende aus Berlin. Delta begründet seine Entscheidung aber auch optimistisch mit einem neuen Markt: dem westlichen Polen. Für das amerikanische Unternehmen ist die Oder längst keine Grenze mehr. Das hat sie schneller erkannt als viele deutsche und vor allem Berliner Firmen, die ihre Chancen in Polen viel zu wenig nutzen. mah

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