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Meinung: Überdreht

UMFRAGEHOCH DER CDU IN NIEDERSACHSEN

Das sind ja Zahlen! Sie müssten Gerhard Schröder schrecken. Jetzt hat die CDU nicht nur in Hessen, sondern auch in Niedersachsen die Chance auf eine Alleinregierung. Christian Wulff, der Spitzenkandidat, der 1998 an Schröder gescheitert war, weil die Bundespolitik entschied, kommt in seinem dritten Anlauf ganz nahe an den Sieg heran. Wegen der Bundespolitik. 48 Prozentpunkte in Umfragen, das ist noch knapp mehr, als Schröder seinerzeit in der Wahl erreichte. Ausgleichende Gerechtigkeit, wird Wulff sagen. Unverhältnismäßige Ungerechtigkeit, wird Schröder behaupten. Er glaubt, dass seine Politik als Kanzler im Bund nicht so schlecht ist, um seinen Nachnachfolger als Ministerpräsident, Sigmar Gabriel, dafür im Land abzustrafen. Das allerdings ist eine Einschätzung, über die man streiten kann. Immerhin macht selbst Gabriel kein Hehl daraus, dass er Schröders Politik in Teilen für verfehlt hält, außerdem für saft und kraftlos. Deshalb versucht er alles, „das noch zu drehen“, wie der Kanzler gerne sagt. Nur dreht sich, erstens, Gabriel vielleicht einfach zu viel; seine Forderungen und Vorschläge verwirren die Menschen. Schröder, zweitens, verwirrt auch, weil er innenpolitisch nichts Neues bietet. Und das kann der Wähler als zutiefst ungerecht empfinden. Ob die Zahlen den Kanzler noch aufschrecken? cas

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