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Uiguren in China: So droht der Zerfall

Etwa 140 Tote und mehr als 800 Verletzte hat die Gewalt in Urumqi im Westen Chinas gefordert. Es ist ein weiterer Tiefpunkt in der Auseinandersetzung zwischen dem Minderheitenvolk der Uiguren und der han-chinesischen Mehrheit.

Die Uiguren werden in China ähnlich wie die Tibeter religiös, kulturell und wirtschaftlich unterdrückt. Ihre Heimatprovinz Xinjiang gilt in China als Unruhegebiet, doch auf die Unzufriedenheit hat die Regierung mit den immer gleichen Maßnahmen reagiert: Restriktionen und Unterdrückung. Nur auf autoritäre Weise, verteidigt sie sich, könne ein so großes Land zusammengehalten werden. Doch das ist falsch. China muss einen anderen Umgang mit seinen 56 Minderheiten finden. Größere Rechte und Freiheiten für diese Völker und Volksgruppen könnten das Reich der Mitte friedlicher machen und vor dem Zerfall bewahren. Schrumpft das wirtschaftliche Wachstum weiter, könnten die nächsten Jahre politisch turbulent werden. Wird gleichzeitig aus dem Unmut der Tibeter und Uiguren echte Verzweiflung, stünden China äußerst unruhige Zeiten bevor. Die Toten von Urumqi wären dann nur ein trauriger Anfang. (ben)

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