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Meinung: Umsteigen bitte

Manche lernen’s nie. Da klettert der Benzinpreis auf Höhen, die Autofahrer so schwindlig machen, dass sie tatsächlich nach Alternativen suchen.

Manche lernen’s nie. Da klettert der Benzinpreis auf Höhen, die Autofahrer so schwindlig machen, dass sie tatsächlich nach Alternativen suchen. Weniger fahren, auf billigeres Erdgas umsteigen oder sogar aufs liebe Gefährt ganz verzichten. Alles kommt in Frage. Nein, nicht alles. Wer auf die Idee kommt, statt mit dem Auto Bahn oder Bus zu fahren, um Geld zu sparen, hat die Rechnung ohne die Berliner Verkehrsbetriebe BVG gemacht. Stur will sie an dem Rhythmus festhalten, Jahr für Jahr die Preise zu erhöhen. So auch 2006. Und sie führt nicht einmal die höheren Treibstoffpreise, die auch von der BVG zu zahlen sind, als Begründung an. Sie verweist auf eine Vereinbarung mit dem Senat, wonach die Einnahmen jährlich um drei Prozent zu steigern sind – durch Tariferhöhungen und durch mehr Fahrgäste. Mehr Einzelfahrscheine hat die BVG im August bereits verkauft. So oder ähnlich argumentiert die BVG immer, wenn sie höhere Preise fordert. Doch in diesem Fall ist die Argumentation besonders dreist. Um im nächsten (Wahl) Jahr die Preise stabil halten zu können, war die Steigerung 2005 besonders hoch ausgefallen. Die Kunden zahlen so im Voraus höhere Preise und sollen nun nochmals drauflegen. So verspielt man die Chance, neue Fahrgäste zu gewinnen. Der neue BVG-Chef hat noch viel zu tun. kt

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