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Meinung: UN-Schutztruppe: Wahrheit, Klarheit, Mehrheit

Die Bundesregierung rügt eine "sich überschlagende maximalistische Sprache" in der Debatte um den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Sie hat kein Interesse an einer Überzeichnung der Risiken, die die Mission birgt.

Die Bundesregierung rügt eine "sich überschlagende maximalistische Sprache" in der Debatte um den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Sie hat kein Interesse an einer Überzeichnung der Risiken, die die Mission birgt. Auch ohne rhetorisches Getöse ist klar, dass es sich um einen Einsatz mit vielen Gefährdungen für die Soldaten handelt. Ob es nun der riskanteste ist oder nicht - der Superlativ trägt wenig zur Klärung bei. Minen und Wegelagerer, organisierte Kriminelle und versprengte Taliban, Terroristen und Hasser des Westens: Sie alle können den Bundeswehrsoldaten das Leben schwer machen. Die Arbeit der Schutztruppe würde am meisten gefährdet, wenn die brüchige Allianz derer, die von heute an in Kabul regieren, nicht hält und ein jeder Kriegsherr seine Kämpfer vielleicht zwar nicht gleich schießen, aber zumindest drohen und auftrumpfen lässt. So ist die Lage, in die sich die Bundeswehr mit dem heutigen Bundestags-Beschluss hineinbegeben wird. Tut sie gut daran? Sie muss. Die robuste Friedenssicherung ist das Mindeste, was die Welt dem von den Taliban zerstörten Land schuldet. Die Soldaten bekommen immerhin Ehrlichkeit mit auf den Weg. Und: Das Parlament wird sie mit übergroßer Mehrheit entsenden. Machtspiele wie bei der Entscheidung über den Anti-Terror-Einsatz und die Vertrauensfrage werden ihren Rückhalt diesmal nicht schmälern.

rvr

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