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Meinung: UN-Tribunal: Planer und Täter

Das UN-Tribunal in Den Haag hat ein erstes und deshalb auch historisches Urteil in Sachen Völkermord gesprochen: Der bosnische Serbe General Radislav Krstic muss für das schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa gerade stehen. Für die Opfer von Srebrenica wird es allerdings erst dann volle Gerechtigkeit geben, wenn auch die Auftraggeber Radovan Karadzic und sein Armeeführer Ratko Mladic vor Gericht stehen.

Das UN-Tribunal in Den Haag hat ein erstes und deshalb auch historisches Urteil in Sachen Völkermord gesprochen: Der bosnische Serbe General Radislav Krstic muss für das schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa gerade stehen. Für die Opfer von Srebrenica wird es allerdings erst dann volle Gerechtigkeit geben, wenn auch die Auftraggeber Radovan Karadzic und sein Armeeführer Ratko Mladic vor Gericht stehen. Krstic ist nicht der Hauptverantwortliche für die Exekution von 8000 muslimischen Männern und die Deportation von zehntausenden Frauen und Kindern. Der General sorgte jedoch als führender Offizier am Tatort für die reibungslose Umsetzung eines mörderischen Planes. Die Anklage konnte in dem zweijährigen Verfahren diesen Plan in allen Details ausleuchten. Die Verhandlungen boten erschütternde Einblicke in einen zentralen Abschnitt der Balkankriege. Es wurde noch einmal deutlich, dass Tod und Vernichtung in den ehemals jugoslawischen Republiken nicht Resultat "spontanen Hasses" zwischen verfeindeten Volksgruppen sind. Die Planer der "ethnischen Säuberungen" in Belgrad und in Serbisch-Bosnien handelten mit kühlem Kopf. Sie konnten sich auf eine eingespielte Organisation verlassen - und Männer wie Radislav Krstic.

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