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Meinung: Unernst in ernsten Zeiten

KRITIK DER UNION AN HARTZ-VORSCHLÄGEN

Wenn die führenden Politiker von CDU und CSU bisher den Mund gehalten hätten und bis zum Freitag ihre Zunge hüten würden – wir könnten durchaus geneigt sein, sie hinterher ernst zu nehmen. Aber so ist es nicht. Munter wird verworfen und verurteilt, was die Kommission des VW-Vorständlers Hartz mutmaßlich, angeblich, offenbar vorschlagen will. Selbst Lothar Späth hat sich nach einem versehentlichen Anflug von ehrlichem Enthusiasmus („revolutionär“) eines Schlechteren besonnen und findet Hartzens unveröffentlichte Ideen nun ganz und gar verwerfenswert. Das Gezeter ist um so kurioser, als manches von dem, was bisher aus der Kommission durchgesickert ist, genau so im Wahlprogramm der Union steht. Es müsste schon sehr seltsam zugehen, wenn sich eben diese Ideen nicht in der nächsten Woche in Stoibers angekündigtem Gegenprogramm wiederfinden würden. Die Union leistet mit derlei Wahlkampfgetöse dem Vorschub, was sie der Regierung vorwirft: Statt über Probleme und Lösungen zu debattieren, statt Unterschiede aufzuzeigen, wo es sie gibt, und Gemeinsamkeiten gelten zu lassen, spielt sie Klamauk. Und das sollen nun die ernsten Leute für ernste Zeiten sein? bib

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