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Unicef: Sie hatte recht

Heide Simonis hat bei Unicef ein gutes Beispiel für das Verantwortungsbewusstsein einer Politikerin abgegeben. Wäre ihr der Vorstand gefolgt, hätte Unicef das Spendensiegel womöglich nicht verloren.

Es ist die ungewöhnliche Reihenfolge der Ereignisse, die die Causa Unicef zu einem so lehrreichen Skandal macht. Üblicherweise steht zu Beginn einer Affäre ein kompromittierender Bericht. Anschließend muss der für die Geschäfte Verantwortliche gehen, und wenn der Ärger dann noch immer nicht verflogen ist, muss der Vorsitzende selbst seinen Hut nehmen – weil er politisch für die Vorgänge geradestehen muss. In Bayern ist dies gerade bei der Landesbank zu besichtigen, nur dass hier der Letzte in der Reihe, CSU-Finanzminister Huber, die Affäre auszusitzen gedenkt. Bei Unicef war es andersherum: Spitzenfrau Heide Simonis ging als Erste, weil es ihr nicht gelang, den Vorstand von der Dimension der Schlamperei und einem Neubeginn zu überzeugen. Dann ging Geschäftsführer Garlichs, der eigentlich Verantwortliche. Und nun kommt der blaue Brief von den DZI-Spendenprüfern, der die Vorwürfe Simonis’ vollauf bestätigt. Simonis, als Ministerpräsidentin zu Recht als „Pattex-Heide“ gescholten, hat bei Unicef ein gutes Beispiel für das Verantwortungsbewusstsein einer Politikerin abgegeben. Wäre ihr der Vorstand damals gefolgt, hätte Unicef das Spendensiegel womöglich nicht verloren. SB

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