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Universitätskrankenhaus Charité: Niemand steigt in den Ring

Die Charité ist das Juwel der Berliner Krankenhauslandschaft. Doch wie wichtig das größte Universitätsklinik Europas für die Stadt ist, versteht auch der neue Senat nicht.

Immer wieder die Charité. Wenn es um die bekannteste Klinik der Stadt geht, werden seit 20 Jahren Daten gesammelt, analysiert, abgewogen, Pläne beschlossen, modifiziert, schließlich verworfen – und dann alles aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Getan wird wenig. Dafür, dass die Charité die größte Universitätsklinik Europas und der fünftgrößte Arbeitgeber in der industriearmen Hauptstadt ist, wird mit der Einrichtung nachlässig umgegangen. Nun soll die lang diskutierte Sanierung der Charité endlich beginnen – und der neue Gesundheitssenator stellt ausgerechnet die wieder infrage. Dabei hätte, wer es mit Forschung und Patienten ernst meint, gerade bei der Charité viel zu tun. Viele Mitarbeiter werden beispielsweise immer noch schlechter bezahlt als ihre Kollegen in den ebenfalls landeseigenen Vivantes-Kliniken, und die Charité erhält nicht mal halb so viel an öffentlichen Investitionen für ihre Wissenschaftler wie vergleichbare Einrichtungen. Es fehlt ein klares Bekenntnis des Senats zu einem gut ausgestatteten Universitätskrankenhaus. Das müsste vor allem von der Wissenschaftssenatorin kommen. Die wärmt zwar keine falschen Debatten auf, steigt aber auch nicht für ihr Kronjuwel in den Ring.

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