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Meinung: Unmenschliches Grauen

„Herr Sotobayashi bricht sein Schweigen“ von Katja Reimann vom 5. August Sotobayashi berichtet einprägsam von den Auswirkungen des ersten Atombombenabwurfes auf Hiroshima.

„Herr Sotobayashi bricht sein Schweigen“ von Katja Reimann vom 5. August

Sotobayashi berichtet einprägsam von den Auswirkungen des ersten Atombombenabwurfes auf Hiroshima. Solch unmenschliches Grauen darf sich nicht wiederholen! Was kann der Mensch dem Menschen antun?

Leider enthält der Bericht keinerlei Hinweis auf das dem Bombenabwurf vorausgegangene Leiden der von Japan unterdrückten Völker Chinas, Koreas, der malaysischen Halbinsel, dem damals noch Niederländischem Ostasien, den Philippinen usw.

Während wir Deutschen in unserer übergroßen Mehrheit mit dem eigenen Leid auch unsere vorangegangene große Schuld anerkennen, ehren die Japaner auch heute unbeirrt ihre damals verantwortlichen Politiker und Militärs ganz öffentlich zum Beispiel in dem viel besuchten Yasukuni-Schrein inmitten von Tokio. Es wäre vergleichbar, wenn wir heute noch eine Gedenkstätte für Hitler, Göring oder Himmler unterhielten. Kein Verantwortungsträger in Japan käme auf den Gedanken, sich mit den eigenen Völkerrechtsverbrechen zu beschäftigen, den Opfern ihrer Gewalt irgendeine Entschädigung zu gewähren – oder gar Versöhnungsbereitschaft zu zeigen, Versöhnung zu erbitten.

Wir konnten so allmählich das Vertrauen unserer früheren „Erbfeinde“ erringen, den Frieden in Europa sichern. Die bloße Schilderung allein der schrecklichen Folgen der Bombe für die Japaner ist leider keine Hilfe auf dem Weg zum ersehnten Frieden.

Walter Sylten, Berlin-Zehlendorf

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