zum Hauptinhalt

Meinung: Unruheherd Kongo

Es dürfte eines der größten und grausamsten Massaker an den Tutsi nach dem Genozid in Ruanda vor zehn Jahren gewesen sein: Vermutlich HutuRebellen aus Burundi und der Demokratischen Republik Kongo ermordeten in einem Flüchtlingscamp in Gatumba in Burundi 160 kongolesische Tutsi, die so genannten Banyamulenge, auf bestialische Weise. Da bricht er wieder auf, der in den belgischen Kolonialzeiten genährte Konflikt zwischen dem nilotischen Hirtenvolk der Tutsi und den Ackerbau betreibenden Hutu.

Es dürfte eines der größten und grausamsten Massaker an den Tutsi nach dem Genozid in Ruanda vor zehn Jahren gewesen sein: Vermutlich HutuRebellen aus Burundi und der Demokratischen Republik Kongo ermordeten in einem Flüchtlingscamp in Gatumba in Burundi 160 kongolesische Tutsi, die so genannten Banyamulenge, auf bestialische Weise. Da bricht er wieder auf, der in den belgischen Kolonialzeiten genährte Konflikt zwischen dem nilotischen Hirtenvolk der Tutsi und den Ackerbau betreibenden Hutu. Dieser Zwist hat schon einige Bürgerkriege in Ostafrika verursacht, und nur mit Mühe wird er in Ruanda und Burundi im Zaum gehalten. In Ruanda unterdrückt ein repressives Regime unter dem Tutsi Paul Kagame den Ausbruch von Spannungen mit eiserner Faust. Und in Burundi war es gelungen, einen langen Bürgerkrieg durch eine Machtteilung und dem freiwilligen Rücktritt eines Tutsi-Präsidenten zugunsten eines Hutu zu beenden, wenngleich es noch Reste einer Rebellion gibt. Nun aber der Rückschlag für Burundi. Das Massaker von Gatumba lehrt, dass ein Frieden in den Ländern der Großen Seen in Ostafrika ohne die Demokratische Republik Kongo nicht zu haben ist. Immer noch sind weite Teile des ehemaligen Zaires unzugänglich, abgeschnitten von der Regierungskontrolle und dem Treiben von marodierenden Banden und Rebellen überlassen. Der Kongo bleibt ein Unruheherd. chl

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false