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Unruhen in Südafrika: Ohne Hoffnung

Blutige Pogrome: Der Traum von einem farbenblinden Südafrika vor der Kulisse hoher Arbeitslosigkeit und Gewalt ist ausgeträumt.

Über ein Dutzend Menschen sind seit Beginn der blutigen Pogrome gegen schwarze Zuwanderer bereits in Südafrika ermordet worden – dem Land, das in nur zwei Jahren mit der Fußball-Weltmeisterschaft das größte völkerverbindende Sportereignis ausrichten will. Immer deutlicher wird nun, dass der Traum von einem farbenblinden Südafrika vor der Kulisse hoher Arbeitslosigkeit und Gewalt längst ausgeträumt ist. Jetzt rächt es sich, dass Präsident Mbeki und sein regierender ANC den Niedergang Simbabwes jahrelang ignoriert und nichts getan haben, um mit einer härteren Linie gegen das Unrechtsregime in Harare den Zustrom neuer Flüchtlinge von dort zu stoppen. Weil die Lebenserwartung in Simbabwe bei nur noch 35 Jahren liegt und weil es dort nichts mehr zu essen gibt, sind rund vier Millionen seiner dreizehn Millionen Einwohner bereits geflüchtet. Ein Programm zur Immigration sucht man am Kap dennoch ebenso vergeblich wie gegen die Aids-Epidemie oder gegen die ausufernde Gewalt. Den Preis dafür zahlt Südafrika nun mit einem drastischen Vertrauensverlust – und Anarchie in den Townships um Johannesburg. wdr.

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