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Meinung: Uranmunition: Allergische Reaktion

Wo nur schon das Wort Strahlung auftaucht, sollten deutsche Politiker Vorsorge treffen. Besonders jetzt, da täglich von Uranmunition die Rede ist.

Wo nur schon das Wort Strahlung auftaucht, sollten deutsche Politiker Vorsorge treffen. Besonders jetzt, da täglich von Uranmunition die Rede ist. In dieser Hinsicht wirkte Verteidigungsminister Rudolf Scharping anfangs unsensibel. Auch wenn Experten der Weltgesundheitsorganisation nach wie vor verneinen, dass abgereichertes Uran deutsche Soldaten im Kosovo verstrahlt haben könnte. Nun kann der US-Armee die Lagerung von Uranwaffen in Deutschland nicht verboten werden - aber die Vorbehalte wachsen, gegen die Lagerung und erst recht gegen jedweden Gebrauch. Das muss den USA doch verständlich zu machen sein. Joschka Fischer braucht hier nicht sensibilisiert zu werden; als Ex-Umweltminister in Hessen kennt er sich aus mit strahlenden Problemen. Dass Gerhard Schröder sich gegen Uranwaffen stellt, zeigt gesunde Skepsis. Die Haltung hat gute Tradition. Schon Helmut Schmidt wusste, warum er sich gegen Neutronenwaffen wehrte: Die Deutschen reagierten bereits damals auf das Wort allergisch. Und das nicht, weil sie überempfindlich wären.

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