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Ursula von der Leyen: Auslächeln

Absprache von Künast und Leyen zur Quote“ – diese Schlagzeile auf Seite eins der FAZ am Samstag klingt, als verdiene die Arbeitsministerin die Höchststrafe. Die schwarze Ministerin mit der grünen Fraktionschefin, das geht gar nicht!

Absprache von Künast und Leyen zur Quote“ – diese Schlagzeile auf Seite eins der FAZ am Samstag klingt, als verdiene die Arbeitsministerin die Höchststrafe. Die schwarze Ministerin mit der grünen Fraktionschefin, das geht gar nicht! Geht aber doch. Da mögen die Unionsfreunde noch so entschlossen die Fäuste ballen: Die Angegriffene dürfte die Sache wie stets mit ihrem berühmt gusseisernen Lächeln durchstehen. Der Mangel an Fraktionsdisziplin, den man ihr vorwirft: Waren die Euro-Rettungsschirm-Rebellen etwa Gewissensverweigerer? Und Disziplinarstrafen, Karriereknick: Dafür hat die Union einfach noch nicht genug Frauenköpfe, die glaubwürdig für ein modernes Menschen- und Gesellschaftsbild stünden. Selbst eine Gardinenpredigt hätten wohl eher die Prediger als Leyen zu fürchten. Zu groß die Gefahr, dass beim Schimpfen der Eindruck entsteht, FDP und Union fürchteten kaum etwas mehr als Regeln, die die 100-Prozent-Männerquote in Aufsichtsräten ein wenig aufweichen. Gewonnen hat Leyen längst: Die Quote mag, nur im Wahlprogramm, wenig verbindlich wirken. Symbolisch hat die Kanzlerin sie damit anerkannt. Der Vorwurf, Merkel sei erpresst worden, kann eigentlich nur von harten Sexisten kommen. Im Polit-Pokern macht der Kanzlerin so rasch keiner, nein, keine was vor. Darauf ein Leyen-Lächeln. ade

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