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US-Drohnen in Libyen: Europa blamiert sich

Es ist ein gefährlicher Moment: im Libyenkrieg und für die Nato. Amerika weitet die Beteiligung aus, weil die Verbündeten in Europa nicht einmal diesen begrenzten Einsatz ohne Führung und Hightechwaffen der USA erfolgreich beenden können.

Es ist ein gefährlicher Moment: im Libyenkrieg und für die Nato. Amerika weitet die Beteiligung aus, weil die Verbündeten in Europa nicht einmal diesen begrenzten Einsatz ohne Führung und Hightechwaffen der USA erfolgreich beenden können. Unbemannte Drohnen sind für Politiker eine verführerische Waffe. Sie verheißen, man könne den Gegner präzise treffen, ohne das Leben eigener Soldaten und unschuldiger Zivilisten zu gefährden. Sie fliegen niedriger als Kampfjets und haben Kameras an Bord. Sie werden das Dilemma nicht lösen. Die Nato möchte weder Bodentruppen einsetzen noch die Rebellen so aufrüsten, dass sie Libyen erobern. Denn sie traut ihnen nicht. Angriffe aus der Luft allein werden Gaddafi nicht stürzen. Auch bei Drohnenangriffen wird es unschuldige Opfer geben; dann wendet sich die Stimmung gegen die USA wie in Pakistan. Die Wende treibt zudem einen Keil in die Nato. Nach US-Lesart hat Europa aus Bosnien und Kosovo nichts gelernt. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man nicht eingreifen will oder es nicht kann. Nur wer sich die militärischen Fähigkeiten verschafft, hat die Wahl. Muss Amerika erneut intervenieren, nicht weil ihm Libyen so wichtig ist, sondern um Europa vor der Blamage zu retten? cvm

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